Kirchenaustritt: Gesparte Kirchensteuer für Chancengleichheit nutzen

Hohenzollernbrücke mit Kölner Dom

Führt die Hohenzollernbrücke (auf dem Titelbild) die Menschen zum Kölner Dom oder führt sie die Menschen von der Kirche fort? Aktuell scheint letzteres eher der Fall zu sein, denn die Zahl der Kirchenaustritte hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen, vgl. Bericht von der Tagesschau. Noch nie war der Ansturm auf die Terminvergabe für einen Kirchenaustritt in Köln so groß wie momentan. Die 1500 verfügbaren Termine pro Monat sind schon innerhalb weniger Stunden nach der Freischaltung ausgebucht [DER SPIEGEL].

Über das Thema Kirchenaustritt, die Beweggründe, die Folgen und eine Möglichkeit mit der gesparten Kirchensteuer Gutes zu tun, möchte ich heute berichten.

Vielfältige Gründe führen zur gleichen Entscheidung

Aktuell steht vor allem der Missbrauchsskandal des Kölner Erzbistums als Grund für viele Kirchaustritte im Vordergrund. Für viele Menschen ist es eine große Enttäuschung, dass die Kirche, die einen Wertekompass für unsere Gesellschaft darstellt, so intransparent und zögerlich mit der Aufklärung eines solchen Skandals umgeht. Ohnehin ist es eine Enttäuschung, dass es überhaupt zu Missbrauch in der Kirche kommen konnte.

Die aktuelle Situation scheint aber nicht der einzige Grund für die vielen Austritte zu sein. Vielmehr ist es der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Wir sind auf dem Weg in eine tolerante und weltoffene Gesellschaft. Die Kirche allerdings teilt weiterhin traditionelle Ansichten wie beispielsweise ein mangelnder Reformwillen und die Diskriminierung von Homosexuellen und Frauen. Diese Haltung verfehlt für viele den modernen Zeitgeist unserer Gesellschaft und ihrer Gläubigen. Diese und weitere Punkte greift auch die Bewegung Maria 2.0 auf, die sich für die Reform der Kirche einsetzt.

Streitpunkt Kirchensteuer

Ein weiterer Punkt, der viele Menschen zum Kirchenaustritt bewegt ist die Kirchensteuer. Sie wird grundsätzlich für jede:n getauft:e Erwerbstätige:n fällig und zwar automatisch. In der Regel werden dann 9% der Einkommensteuer als Kirchensteuer abgeführt. Etwa 25 € Kirchensteuer zahlt der/die deutsche Arbeitnehmer:in pro Monat [handelsblatt.com]. Wie viel Kirchensteuern du bezahlst, kannst du auf deiner Lohnabrechnung sehen oder hier berechnen.

Chancengleichheit weiterhin fördern

Offenbar läuft aus Sicht vieler Gläubiger einiges in der Kirche schief, dennoch übernimmt die Kirche wichtige Aufgaben in unserer Gesellschaft wie beispielsweise den Betrieb von Schulen, Kindergärten und Hilfseinrichtungen. Sie setzt sich auch für die Chancengleichheit sowie die soziale Integration von Kindern und Jugendlichen ein.

Wer dennoch mit seiner gesparten Kirchensteuer etwas Gutes tun will, kann sich überlegen eine monatliche Spende an plusX zu leisten. Denn auch plusX trägt dazu bei, unsere Gemeinschaft zu stärken. Wir sind der Überzeugung, dass die Teilhabe an Freizeitaktivitäten gerade für Kinder- und Jugendliche ein zentraler Bestandteil des Aufwachsens ist und einen Beitrag zur Chancengleichheit - auch in anderen Bereichen - leistet.


Bild: Noelle Guirola auf Unsplash

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